Forum für allgemeine Fragen und Smalltalk
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Mich würde mal interessieren ob es hier welche gibt die das benutzen, vielleicht sogar benutzen müssen. Von einem Benutzer hier, dessen Namen ich vergessen habe, weiß ich dass er es zum kalibrieren seiner Monitore benutzt und ein Video davon veröffentlicht hat.

Würdet ihr sagen: "OK mit dem Teil kannst Du problemlos von Anfang bis zum Ende unter Kopfhörern bleiben, solange du auch auf die Anzeigen kuckst"?

Warum ich frage ist die Tatsache dass ich festgestellt habe, dass ich bei dem gleichen Track, den ich diesmal unter der Headphone Edition abmische (Kompressoren neu eingestellt, Vocals neu gebounced und bearbeitet und hier und da - halt einige SO Anfängerfehler gemacht die durchs anfängliche rumspielen mit dem Programm kamen) nun eine Dynamic Range von um die 12 erreiche (laut Levels) während bei dem alten Track ein DR9 herauskam.
Der Kopfhörer der benutzt wird ist ein Beyer Dynamic DT-880 250Ohm Edition.

Das ist ja so gesehen eine enorme Verbesserung. Allerdings habe ich schön öfters mal gelesen, u.a. auch bei Delamar, dass bei Elektronika eher so die übliche Schmerzensgrenze bei DR8 liegt und -6 LUFS für den Club. Allerdings bin ich kein Fan von Ohrbomben, die das Gehör sprengen und mir gefallen -18 bis -16LUFS sehr gut für MP3. Da wäre doch die DR12 bei einer MP3 doch super, oder etwa doch nicht?

Ich bin aufgrund dieser Erkenntnis jetzt der Meinung dass das Programm in der Headphone Edition einen sehr, sehr guten Job macht und die Nachbarn schont. Oder steckt der Fehler nun doch im Detail???
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by AriAhrendt on Mon Sep 03, 2018 4:18 am
Also erstmal benutzt man keine DR-Angaben (mehr - oder noch nie). Der Standard hat sich nicht durchgesetzt und hat in der Messwelt keine Bedeutung. Aktuelle Indi-Popsongs gehen in Richtung -8 bis -12 LUFS nach EBU128. Den Wert der Loudness Range gibts zwar auch, aber der befindet sich weit darunter. Zb Depeche Mode-Enjoy the Silence hat ungefähre Werte von -12,2 LUFS mit einer Loudness Range von 5.4 LU. Ein Beispielsong von De/Vision hier hat -8.4 LUFS bei 5.5.LU. Trotz dieser Werte blutet einem nicht das Ohr. Also wenn du sagst, du magst -18 LUFS bei mp3, dann ist das für normale Popmusik viel zu wenig. Und das Format spielt dabei auch keine Rolle.

Ansonsten misch doch abwechselnd. Ich mische normalerweise räumlich mit Ohren. Und zum Gegenhören kurz Kopfhörer auf. Auch viel Schneidearbeit und eben Fleißarbeit kann man mit Kopfhörern machen. Üblicherweise bluten da die Ohren viel mehr, weil man sehr analytisch hört.

Ansonsten, was war deine Frage? :mrgreen:

Ari

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by sebastianholtzer on Mon Sep 03, 2018 8:55 am
AriAhrendt wroteAlso erstmal benutzt man keine DR-Angaben (mehr - oder noch nie). Der Standard hat sich nicht durchgesetzt und hat in der Messwelt keine Bedeutung.

Aha. Gut zu wissen. Das heißt ich kann locker auf DR3 hochdrehen? :P

AriAhrendt wroteAlso wenn du sagst, du magst -18 LUFS bei mp3, dann ist das für normale Popmusik viel zu wenig.

Dann bist Du doch aber bei iTunes raus, denn minus -16LUFS ist für das Streaming von FLAC/MP3 und was auch immer, dort doch der empfohlene Standard und Spotify schickt doch auch alles über -14LUFS durch das Processing, weshalb sich doch so viele EDM`ler aufgeregt haben sollen, dass sie dort deshalb auf einmal :thumbdown: klangen. Ich hatte Anfang des Jahres irgendwo gelesen, dass Spotify zum Sommer hin auch runter auf -16LUFS als Standard wollte und iZotope als defaul schon -14LUFS in Ozone 8 eingestellt.

AriAhrendt wroteAnsonsten misch doch abwechselnd. Ich mische normalerweise räumlich mit Ohren. Und zum Gegenhören kurz Kopfhörer auf. Auch viel Schneidearbeit und eben Fleißarbeit kann man mit Kopfhörern machen. Üblicherweise bluten da die Ohren viel mehr, weil man sehr analytisch hört.
Ari

Würde ich gerne, aber die Wände sind aus Pappe hier. Ganz altes Haus. Mal sehen.
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by danam2 on Thu Sep 06, 2018 9:37 am
Eine höhere Loudness zu erzielen ist eigentlich nicht der Hauptzweck von Sonarworks Reference. Das ist vielleicht eher ein Nebeneffekt der besseren Mischung. Es bewirkt in der Kopfhörer-Version wesentlich eine Verbiegung des Frequenzganges hin zu einem bestimmten Profil, wodurch ein gerader Frequenzgang bzw. der Frequenzgang verschiedener Abhörgerätschaften simuliert wird. Als ich einen neuen Kopfhörer benötigte, habe ich mir einen Audio Technica M50X zusammen mit der Software bei Sonarworks bestellt. Passt soweit. Dabei wechsle ich dann in der Endphase des Mixes zwischen den verschiedenen Profilen und vergleiche wie mein Mix gegen Referenztracks über das jeweilige Profil klingt. Es ist schon erstaunlich, wie professionelle Mixes/Master bspw. selbst über das furchtbare Beats-Profil noch hörbar sind, während im eigenen Mix der Bass schon dröhnt und mumpft.

Was die Headphone-Version nicht macht: Die räumliche Situation der Abhöre über Boxen zu simulieren. Aber das sollte klar sein, wenn man es einmal benutzt hat. Dafür gibt es dann andere Plugins und Hardware-Geräte, die das mehr oder weniger gut können. Wenn Du auf das Mischen per Kopfhörer angewiesen bist, dann solltest Du auf jeden Fall mal testen, ob da was für Dich passt. Kann, muss aber nicht.

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by sebastianholtzer on Thu Sep 06, 2018 4:04 pm
Anhand der Werte konnte ich schon sehen dass es was gebracht hat, Danam. Ich habe ohne Sonarworks natürlich etwas zu viel angehoben und gesenkt an den Stellen, wo sie im Beyer unter- und überrepräsentiert sind und kam ja somit sehr wahrscheinlich auf die DR9.
Mit Sonarworks war das Ergebnis des Dynamikumfangs tatsächlich leiser und damit im Mix letztendlich auch lauter und dieser klingt jetzt auch besser und das spüre ich natürlich auch. Es drückt auch alles geiler und hüpft dabei trotzdem noch viel freier, obwohl es gefühlt noch lauter geworden ist. Halt genauso wie es sein soll und selbstverständlich ein Indiz dafür, dass es wirklich sehr gut funktionieren sollte.

Allerdings vertraue ich noch nicht ganz darauf, wenn Du verstehst was ich meine.
Ich traue mich noch nicht zu sagen dass ich der Mischung unter Sonarworks zu 100% vertrauen kann. Auch wenn ich mal kurz über den Cue-Mix gegenhöre um zu kucken ob es einigermaßen stimmt und es das wirklich ist.
Das Konzept hat mich anhand meines Ergebnisses natürlich überzeugt und den Nutzen habe ich von Anfang an ganz klar verstanden und fand ihn auch gut. Insgesamt mische ich jetzt noch leiser und ich denke auch nochmal einen ganzen Tick genauer.

Es beruhigt mich zu hören dass du es auch benutzt mit Kopfhörern. Ich glaube du weißt was ich meine. Es ist wie wenn man sich noch nicht blind fallen lassen mag in diese Wolke, weil man noch etwas ängstlich davor ist durch sie durchfallen zu können im Himmel, weil man nun doch unter Sonarworks verkehrt mixt mit Kopfhörern. Ich glaube aber auch so langsam dass die Angst unbegründet ist. Die Werte lügen ja nicht. Demnach funktioniert es ja. Aus Dir scheint ja auch die Begeisterung zu sprechen.
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by danam2 on Sat Sep 08, 2018 5:10 am
@sebastianholtzer: An Deiner Antwort kann ich leider nicht erkennen, ob Du auch nur ansatzweise verstanden hast, was ich Dir mitteilen wollte... Aber eins kann ich Dir versichern: Ja, ich benutze "Sonarworks Reference 4 (Headphone Edition)" nur mit Kopfhörern. Da kannst Du wirklich ganz beruhigt sein :lol:
Aber blind darauf verlassen sollte man sich nie. Ich höre bspw. trotzdem auch als mal mit realen 30-Euro-Ohrstöpseln von JBL gegen. Da plärren einem die oberen Mitten bei der geringsten Überbetonung richtig schön entgegen. So ein Simulationsprofil fehlt m.E.. Das ist eh meine Hauptkritik an dem Tool: Eigentlich bietet es viel zu wenig solcher Simulationsprofile.

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by sebastianholtzer on Sat Sep 08, 2018 7:27 am
danam2 wrote@sebastianholtzer: An Deiner Antwort kann ich leider nicht erkennen, ob Du auch nur ansatzweise verstanden hast, was ich Dir mitteilen wollte...

Ich jetzt auch nicht mehr :P :P :P

Also ich bin davon ausgegangen dass ich, je leiser ich mischen kann, ein lauteres/ebenso lautes Ergebnis erhalte bei deutlich geringerem Einsatz von Maximazer/Limiter auf der Summe im finalen Prozess. Zumindest war das, neben einer besseren Mischung, mein Ziel mit dieser Software.

danam2 wroteIch höre bspw. trotzdem auch als mal mit realen 30-Euro-Ohrstöpseln von JBL gegen. Da plärren einem die oberen Mitten bei der geringsten Überbetonung richtig schön entgegen.

Sowas mache ich auch. Earpods vom Handy, Handy, Gaming Headset und so. Gerade weil mir dann oft auch noch Programmierfehler auffallen.

Das heißt du masterst deine Sachen auch richtig über bzw. mit dieser Software, oder fertigst zumindest ein Pre-Master für den Master damit an? Das ist letztendlich das worauf ich hinaus will, zu wissen ob man es dafür taugt bzw. welche darauf ausschließlich schwören. An Monitoren kann es in einem Raum ja letztendlich nicht zu 100% Wunder bewirken. Unter Kopfhörern stehen die Chancen dafür ja schon besser. Mein Bruder will sich auf jeden Fall noch die Studio Edit holen.
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by sebastianholtzer on Tue Sep 11, 2018 11:23 pm
danam2 wrote Da kannst Du wirklich ganz beruhigt sein :lol:

Und das bin ich seit gestern Abend auch. Das Ergebnis ist für mich persönlich so super, super, krass geworden. Ich bin mit dem Mix absolut zufrieden und erstaunt darüber, was ich mit Hilfe der Software da noch rausgeholt habe. Das war das kleine Wunder auf das ich gehofft hatte um einen möglichst guten Mix abliefern zu können.

Das einzige Problem was ich nur noch hatte war, dass mein Rechner den Mix nicht mehr geschafft hat ohne Aussetzer wiederzugeben :P
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by danam2 on Thu Sep 13, 2018 9:06 am
Sorry, ich kapiers nicht: Was hat Sonarworks Reference 4 Headphone Edition mit leiser mischen zu tun? Und warum sollte leiser mischen automatisch zu geringerem Einsatz von Maximizern führen? Das scheint mir eher ein Lerneffekt Deinerseits zu sein.

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by sebastianholtzer on Fri Sep 14, 2018 5:26 am
danam2 wroteDas scheint mir eher ein Lerneffekt Deinerseits zu sein.


Gut möglich, denn ich habe nämlich den Bass immer zu hoch angehoben. Beim Beyer fehlt der ein bisschen. Dadurch war es unten natürlich zu dicht und somit habe ich bei den Sachen die oberhalb der Mitte liegen wiederum etwas mehr angehoben und so richtig geil "in die Fresse" gehauen hat mir der Track trotzdem noch nicht. Meine eine Snare war an zwei Stellen leider auch schon halbwegs vom Limiter geschluckt. Er klang schon gut aber ich war noch nicht zufrieden mit dem Ergebnis weil ich wusste dass er noch Probleme hat.

Unter Sonarworks habe ich die Probleme nun aber letztendlich auch erst richtig gemerkt/gehört/sehen können (das Diagramm vom Kopfhörer zeigt ja wo die Frequenzen höher und tiefer sind) und habe fast alles gleich leiser einstellen müssen, nachdem ich den Sub noch besser im Griff hatte und vernünftiger einpegeln konnte. Auch bei den Percussions musste ich noch ein bisschen die Lautstärken angleichen und habe dann wie gesagt auch noch besser die Kompressoren benutzen können. Also ich möchte nicht mehr ohne Sonarworks!!!!!!

Wie ich bereits sagte: Der gleiche Song bei gleicher Lautstärke, mit einer jetzt deutlich besseren gemessenen Dynamik der auch noch wesentlich besser klingt - von der Balance und der Transparenz her - egal worauf ich ihn jetzt höre. Und vor allem drückt er jetzt auch noch schöner und hat mehr von dieser Energy weißt du.

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