Forum für allgemeine Fragen und Smalltalk
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Dachte ich stelle mal eine Frage, die mich persönlich im Augenblick interessiert zum Thema Tiefenstaffelung.
Speziell bei den Elektroniker bin ich mal auf die eventuellen Antworten gespannt und darüber in wie weit sie sich von den Rockern unterscheiden.

Wie sieht eure Aufstellung aus?
Was ist bei euch vorne, in der Mitte und was ganz hinten??
Und vor allem warum? Hat das vielleicht sogar noch einen ganz speziellen Grund???
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by matthiaskerl on Sat Apr 28, 2018 3:14 pm
Flexibel, natürlich. Wär ja recht langweilig, daraus ne statische Regel abzuleiten.
Wenn ich mit melodiösen Motiven arbeite, dann kommt logischerweise nach vorne, was grade dieses Motiv trägt. Drums könne zwar gern in die Mitte, Percussion eher nach hinten, aber sobald (bei EDM zB) da Wechsel und Bewegung reinkommt holst du dir die relevanten Instrumente weiter nach vorne (?) - obwohl es auch reizvoll sein kann bei genügend Transparenz im Arrangement da aus den Hintergrund zu kommen - insofern versteh ich die Frage nicht wirklich. Maßgebend ist der musikalische Kontext, was trägt, was unterstützt, was macht Atmosphäre im Hintergrund, was springt den Zuhörer an, was will ich überhaupt machen? Rock ist da zweifellos ein ganz anderer Schuh (welche Besetzung?) als Techno / EDM. Hör dir ne Beethoven Sinfonie an, zB No 7, dritter Satz Presto - Assai meno presto, betreffend Dynamik, das erklärt IMHO "Tiefenstaffelung" zur Gänze . Noch schöner ist nebenbei der zweite Satz Allegretto. Erklärt irgendwie alles. Oder ich hab deine Frage nicht verstanden :(



Cheers ;)

Oder gibst du dir Beethoven sin 2, 1. Satz Adagio - Allegro con brio, in der Aufnahme Herbert von Karajan mit den Berliner Philharmonikern, glaube so 1987 rum, Dynamik vom Feinsten . . .

Specs? What Specs? :reading: :roll:
Intel i5 2,7 ghz, AMD Radeon R7, 256 ssd, 1tb hdd, win 10 64, 32 mb ram, Sonar Platinum, Cakewalk by Bandlab, Studio One pro 3.5.6, Quadcapture
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by sebastianholtzer on Sat Apr 28, 2018 7:30 pm
Ich bin auf der Suche nach der Art "Allroundformel" und wollte zudem wissen, ob mir einige Leute genau das sagen, was mir auch gefällt. Betrachte diesen Thread also auch als eine Art von Täuschungsversuch für verdeckte Ermittlungen/Aufklärung :)

So jetzt aber ganz im Ernst:
Ich habe davor damit noch nicht so sehr experimentiert, da ich die Räume meistens über unterschiedliche Hallprogramme und unterschiedliche Halllängen ja schon etwas voneinander getrennt habe. Zumindest sorgte das +EQ und Lautstärke, immer schon für eine gewisse Kontur und Räumlichkeit. Wenn auch vielleicht nicht immer für die Beste.

Nun habe ich aber allerdings damit angefangen, auch verschiedene Pre-Delays auf die Gruppen/Submixe anzuwenden. Mir gefällt der dadurch hinzugewonnene Eindruck von Tiefe allerdings ganz gut und deshalb wollte ich mal wissen, wie es die Leute mit professioneller Ausbildung machen, speziell bei den Elektronikern.
Nun weiß ich, dass bei Rock - wie für eine Band üblich - das Schlagzeug natürlich hinten steht.
Bei EDM würde ich gerne mal wissen, wie es die anderen machen, da mir persönlich die Kick hinten nicht gefällt, denn ich mag sie lieber direkt vorne im Gesicht haben. Von daher bin ich glücklich, dass du die Drums angesprochen hast, denn ich gehe davon aus, dass du sie, und die Percussions, dann auch wohl lieber vorne hast (?).
Pads und Effekte habe ich auch nach hinten und ganz hinten gestellt. Vocals natürlich aber ganz vorn. Bei den Effekten habe ich für mich die Spielereien mit der Raumbreite entdeckt, so dass ich gleich mehrere Reverbs in meiner Effektgruppe verbaue. Bin darauf gekommen als ich den Pro-R gesehen habe und fand diese "Raum im Raum umgeben von Raum Idee", die mir da in den Sinn kam natürlich erstmal ganz toll.
Ich weiß zwar, dass man das bei EDM besser nicht zu breit machen sollte, dennoch gefällt mir sowas. Allein was es für einen Unterschied machen kann, bei einem Klang, ob man den Reverb nur auf den Seiten hat oder eben nicht. Das gibt einen ganz neuen Eindruck weil er plötzlich ganz anders im Raum steht.
Beim Bass bin ich hin und her gerissen. Mal gefällt er mir gleich hinter den Drums, dann mal wieder auf der gleichen "Linie" wie die Drums. Ich habe gehört einige packen ihn ganz nach hinten. Habe mir da allerdings Gedanken gemacht, ob das gerade einem Bass gut tut, weil man ihn ja eigentlich schlechter hört als eine Hihat, die demnach ja noch hinter dem Bass stehen müsste. Wo platzierst du ihn für gewöhnlich?

Verstehe ich dich richtig dass du bei Melodiösen Elementen dann auch mal mitten im Mix alles verschiebst?

PS: Ich bin ein Kulturbanause, der mit Allegreto nicht viel anfangen kann. :oops:
Der Horizont ist sehr klein, würden böse Zungen jetzt behaupten. :?
Erwarte also leider keinen Pianisten von mir.
Das führt mich letztendlich aber auch zu der Frage, wer eigentlich der größere
Popstar wäre, wenn man heutzutage einen Martin Garrix mit Mozart oder Bach vergleichen
würde.
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by matthiaskerl on Sun Apr 29, 2018 5:36 am
Ach so, du redest von Hallräumen. Ich dachte jetzt an Dynamik, die regelt, was vorne oder hinten ist, bevor da ein Plug-in draufgelegt wird. Wie soll ich sagen . . . Backgroundgesang heißt ja so, weil er sich halt dynamisch hinter den Frontgesang zurücknimmt. Natürlich, in einem kleinen Club mit Stereo- Gesangsanlage wird man das nicht so gut unterscheiden können wie in der akustisch perfekten Elbphilharmonie - oder eben in deinem Studio mit den Möglichkeiten Hallräume zu gestalten. Aber letztlich läuft es für mich doch immer auf den jeweiligen musikalischen Kontext hinaus. Der letztlich maßgebend ist.

Cheers ;)

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by sebastianholtzer on Sun Apr 29, 2018 7:20 am
Wie funktioniert denn das mit der Dynamik in der Tiefe? Habe ich noch nie von gehört. Vielleicht von gelesen ohne zu wissen worum es ging. Höre ich allerdings glaube ich zum ersten Mal.
Kannst du mir das mal kurz näher erklären?

Mein erster Gedanke dazu war, dass ein Signal ohne/mit weniger Dynamik ja grundsätzlich eher etwas matschiger klingt, sofern man es nicht grade auch noch mit dem Limiter wie ein bekloppter total versaut ( :mrgreen: ), und man es demnach dann ja weiter hinten vermuten würde. Der Schall nimmt ja ab und somit dann auch seine Wellen. Klingt logisch falls du das meinst und so habe ich darüber noch nicht nachgedacht. Oder meinst du was ganz anderes?
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by matthiaskerl on Sun Apr 29, 2018 8:40 am
Ich hab dich da missverstanden, nicht geschnallt, dass du dich mit Reverb und Delay beschäftigst. Bin auch kein Elektroniker, komm aus ner anderen Ecke, mache Musik erstmal mit der Hand. Dynamik und Artikulation bezeichnen Lautstärke und Tonbildung. Bei großen Orchestern in großen Räumen hat man dann auch den Eindruck räumlicher Tiefe - darum die Beispiele. Aber das hat mit deinen Hallräumen nix zu tun, sorry. Bin dann mal wech :|

cheers ;)

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by sebastianholtzer on Mon Apr 30, 2018 3:22 am
matthiaskerl wroteIch hab dich da missverstanden, nicht geschnallt, dass du dich mit Reverb und Delay beschäftigst. Bin auch kein Elektroniker, komm aus ner anderen Ecke, mache Musik erstmal mit der Hand. Dynamik und Artikulation bezeichnen Lautstärke und Tonbildung. Bei großen Orchestern in großen Räumen hat man dann auch den Eindruck räumlicher Tiefe - darum die Beispiele. Aber das hat mit deinen Hallräumen nix zu tun, sorry. Bin dann mal wech :|

cheers ;)

Ok ich wusste nicht dass du im Orchester spielst aber das macht doch nichts wenn es eine ganz andere Welt ist. Hat mich trotzdem auf eine Idee gebracht, die ich ausprobieren werde.
Weil ein "weicher Background" könnte ja vielleicht sogar wirklich dann genau das "i-Tüpfelchen" sein, was genau den Akzent setzt, der mir total gefällt. Es klang zumindest verlockend um es auszuprobieren und mir kam dazu dann in den Sinn, die Kompressoren nach einem strategischen Muster einzustellen. Es heißt ja nicht umsonst: "Probieren geht über Studieren". Also warum nicht ausprobieren und Erfahrung sammeln und das werde ich spätestens morgen machen.

Habe gestern leider noch mit dem Timestretch/Tempoautomation zu kämpfen gehabt, die ich in S1 leider einfach nur derbe schlecht finde (natürlich nicht Qualitativ). Ich hoffe das ändert sich in S1 v4, so dass man die Tempoautomation wie eine Kurve einzeichnen kann. Das war ich vorher auch so gewohnt.
Ich arbeite an einem Effekt, den ich möglichst realistisch wirkend umsetzen will.
Der ganze Track soll den Eindruck einer Liveperformance eines DJ(-Set`s) mitsamt einer Band in einem Stadion erwecken, inklusive Zuschauermenge. Also quasi wie ein Live Act. Da das ganze in Richtig Oldschool Techno/House mit modernen Trancelementen geht, ist natürlich enorm Detailarbeit angebracht, um den Retro 90`er Charakter möglichst Authentisch zu schaffen bzw. einzufangen. Ich habe also auch die nötigen Drumloops benutzt, die Bittiefen reduziert, und und und - ganz viel eigentlich unnötiger Schnickschnack halt, aber wenn einem einmal der Ehrgeiz packt vertieft man sich halt.
Da früher ja nur mit Vinyl aufgelegt wurde, sitze ich da im Augenblick noch an einem Effekt mit Hilfe von Tapestop, zwei Scratch Samples, Lautstärke und der Tempoautomation und versuche es perfekt hinzubekommen, dass nach dem Scratch und dem daraus resultierenden Tape Stop/Spin Down auch der Effekt des Schwungs - wenn die Platte stoppt, sich im Tempo fängt und dann aber wieder schnell anläuft und zum eigentlichen Drehmoment/Tempo kommt - möglichst nicht nur hörbar, sondern auch fühlbar hinzubekommen, so dass dieser Effekt wirklich fühlbar beim Hören wird und nicht nur vorgegaukelt wirkt.
Wenn ich damit fertig bin, probier ich das mal aus, auf was du mich gebracht hast. Ich bin mal auf das Ergebnis gespannt bzw. in wieweit es einen wahrnehmbaren Unterscheid ergibt.
Bis denne.

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